Baden-Vereinigung wünscht angemessenes Revolutions-Gedenken
Gerade weil sich die Badische Revolution nun zum 175. Mal jährt, wünscht sich die Landesvereinigung Baden in Europa mehr Unterstützung der Landesregierung beim Gedenken. «Wir sind der Meinung, dass da noch ein bisschen mehr gehen könnte», sagte der Vorsitzende Peter Koehler. So gebe es etwa in Karlsruhe relativ viele Orte, die ehemalige badische Regierungssitze waren - wie das frühere Ständehaus, das erste für diesen Zweck neu errichtete Parlamentsgebäude in Deutschland. «Warum beteiligt sich das Land da nicht stärker finanziell», fragte Koehler. Man wolle auf die Regierung zugehen und klären, ob da noch etwas möglich ist.
Das Ständehaus wurde in den Jahren 1820 bis 1822 errichtet, bis 1933 tagte dort das badische Parlament. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und später abgerissen. Im Neuen Ständehaus mitten in der Innenstadt ist die Stadtbibliothek untergebracht sowie im zweiten Untergeschoss eine Erinnerungsstätte Ständehaus.
Die Revolution von 1848/1849 war im damaligen Großherzogtum Baden besonders stark. Großherzog Leopold musste schließlich aus seinem Land fliehen und der Landesausschuss der Volksvereine zog in Karlsruhe ein. So wurde die Stadt für kurze Zeit zum Zentrum der Badischen Revolution, auch wenn ihre Bevölkerung nach Angaben von Historikern in großen Teilen nicht revolutionär gesinnt war.
Die Landesvereinigung beklagt immer wieder eine ungleiche Behandlung der beiden Landesteile und belegt das mit Zahlen etwa zur Verteilung von Geldern der Landesregierung. Im vergangenen Jahr hatte es Knatsch wegen einer Veranstaltung zum 70. Geburtstag des Landes gegeben, bei der sich die Badener benachteiligt fühlten. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) kam daraufhin für ein Gespräch nach Karlsruhe.