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Baden-Württemberg will Biogas-Produktion schnell ausbauen

Baden-Württemberg will Biogas-Produktion schnell ausbauen

Baden-Württemberg will für eine bessere Versorgungssicherheit bei den erneuerbaren Energien stärker auch auf Bioenergieanlagen setzen. In einem «Strategiepapier» sollen Optionen aufgezeigt werden, wie Hunderte der bestehenden Anlagen nach dem Auslaufen der Förderung weiterbetrieben und wie Geschäftsmodelle für weitere Anlagen geschaffen werden können. «Jede zehnte Biogasanlage in Deutschland steht in Baden-Württemberg», sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) am Dienstag nach der Entscheidung des Kabinetts. Die Anlagen müssten so weiterentwickelt werden, dass sie auch in Zukunft zur Energieversorgung beitragen.

Weil es gespeichert werden könne und ein erneuerbarer Energieträger sei, werde Biogas wichtiger, sagte Hauk. Außerdem sei Biogas im Unterschied zu grünem Wasserstoff bereits zu haben. Bausteine der neuen Strategie seien die Nutzung von pflanzlichen Reststoffen und Bioabfällen sowie die Abwärmenutzung in kommunalen Wärmenetzen. In den kommenden Monaten soll ein genaues Konzept erstellt werden.

Aus Sicht des Landes müssen Erzeugung und Einspeisung von Biogas flexibler werden, zum Beispiel durch das Zusammenlegen oder Koppeln von kleineren und noch nicht rentablen Anlagen. Biogas müsse optimal in das auf erneuerbaren Energien basierende Energiesystem integriert werden, sagte Hauk. «Sie soll abpuffern, wenn nicht genug Wind weht oder die Sonne scheint», ergänzte Umweltstaatssekretär Andre Baumann. Außerdem rentierten sich die Anlagen für die Betreiber, wenn sie bedarfsgerecht einspeisen könnten.

Bei den Natur- und Umweltschützern fällt die Strategie allerdings durch. Aktuelle Biogasanlagen seien ineffizient, sie seien schlecht für kleine Landwirtschaftsbetriebe und in der Regel Treiber der Artenkrise, kritisieren Landesnaturschutzverband (LNV), Nabu und BUND.