Astbrüche, Entwurzelungen, Rindenschäden - vielen Bäumen in historischen Parkanlagen in Deutschland geht es einer Studie zufolge schlecht. Bei der Untersuchung von 62 Parkanlagen, darunter ein Dutzend in Baden-Württemberg, waren im Jahr 2022 mehr als die Hälfte der Bäume (59 Prozent) leicht bis schwer beschädigt, zum Teil sogar tot. Das hat der sogenannte Parkschadensbericht ergeben, der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität Berlin dieses Jahr zum ersten Mal herausgegeben und am Freitag vorgestellt wurde.
«Wir hatten 2018 bis 2020 die größte Dürre- und Hitzeperiode in Mitteleuropa, die bisher dokumentiert worden ist. Und das hat sich natürlich auch auf die Gärten ausgewirkt», sagte Studienleiter Norbert Kühn von der TU Berlin. «Das heißt, es gibt Gärten, die in einem nie gekannten Maße mit absterbenden Bäumen zu tun haben.»
Das Forscherteam untersuchte in elf Bundesländern mehr als 157 300 Bäume. In Baden-Württemberg wurden der Schlosspark in Bad Mergentheim, die Lichtentaler Allee in Baden-Baden und der Bruchsaler Schlossgarten ebenso geprüft wie der Freiburger Friedhof Herdern, der Park des Schlosses Favorite (Rastatt) und der Schwetzinger Schlosspark. In Stuttgart untersuchten die Experten den Rosensteinpark, den Wilhelmapark, die Solitude, den Schlossgarten und den Park rund um die Villa Reitzenstein.