Strafprozess

Böllerwurf: Wegen Beihilfe Angeklagter vorerst festgenommen

Es ist Tag zwei im Strafprozess um die Folgen einer heftigen Böllerexplosion im Augsburger Fußballstadion. Ein wegen Beihilfe angeklagter Mann wird vorläufig festgenommen.

Im Augsburger Böllerwurf-Prozess ist einer der drei wegen Beihilfe Angeklagten während der Sitzung im Landgericht Augsburg vorläufig festgenommen worden. Es steht im Raum, dass der Mann am Dienstag beim zweiten Verhandlungstag auf einen Zeugen eingewirkt haben soll. Es geht um den Vorwurf der Verdunklungsgefahr. Noch im Laufe des Tages soll über einen Haftbefehl entschieden werden.

Tags zuvor zu Prozessauftakt hatte der Hauptangeklagte die Tat eingeräumt und die Opfer um Entschuldigung gebeten. Der Mann schilderte, wie er am 11. November 2023 beim Spiel in der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Augsburg und der TSG 1899 Hoffenheim (1:1) einen Böller aus dem Gästeblock in Richtung Spielfeld warf. Dieser detonierte in der Nähe von Fans. Dabei wurden der Anklage zufolge 14 Personen verletzt, darunter fünf Kinder.

Sie erlitten vor allem Knalltraumata und Schocks, ein 14 Jahre alter Junge musste sich aber auch wegen einer Fleischwunde durch herumfliegende Böllerteile behandeln lassen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen, der in Untersuchungshaft sitzt, die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung vor. Mit ihm sind drei andere Hoffenheimer Fans angeklagt, denen eine Verurteilung wegen Beihilfe droht.

Es sind noch zwei Verhandlungstage angesetzt. Der 12. April, an dem zwei weitere Zeugen gehört werden sollen, und der 22. April. Ein Urteil soll frühestens am 12. April fallen.