Brand in Europa-Park: Zwei leicht verletzte Feuerwehrleute
Dichter, pechschwarzer Rauch steigt in den Himmel über dem Europa-Park in Rust. Viele Besucher bleiben stehen, machen Videos von einer brennenden Attraktion: der «Yomi-Zauberwelt der Diamanten». Dort, wo junge und ältere Park-Besucher sonst zu Fuß ein nachgebautes Bergwerk bestaunen, in dem bunte Fabelwesen Diamanten abbauen, ist am Montag ein größerer Brand ausgebrochen. Flammen schlagen aus dem Dach. Vieles ist erst mal unklar, der Rauch lichtet sich nur langsam.
Eine erste, vorsichtige Entwarnung kommt etwa eineinhalb Stunden nach Brandausbruch. Nach Polizeiangaben war das Feuer in einem Technikraum des Gebäudes ausgebrochen, durch das auch die Familien-Attraktionen der «Alpenexpress «Enzian»» und die «Tiroler Wildwasserbahn» führen. Ein Großaufgebot der Feuerwehr habe den Brand dann unter Kontrolle gebracht. Zwei Feuerwehrleute erlitten dabei leichte Verletzungen. Nach Angaben von Kreisbrandmeister Bernhard Frei waren rund 400 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Einsatz.
Wie viele Menschen am Montag den Freizeitpark besuchten, war zunächst unklar. Verletzte gab es unter ihnen nach ersten Erkenntnissen aber nicht. «Die Sicherheitsmechanismen – wie Brandmelder und Alarmpläne – haben nach derzeitigem Stand reibungslos funktioniert», teilte die Polizei weiter mit. Die Besucherinnen und Besucher seien direkt angesprochen und aufgefordert worden, den Park zu verlassen.
Augenzeugen zufolge lief das ruhig und ohne Panik ab. Mitarbeitende hätten die Menschen gezielt zum Ausgang geschickt, sagte Moritz Panter der Deutschen Presse-Agentur. «Meiner Meinung nach haben die echt voll gut reagiert.» Man habe gemerkt, dass die meisten nervös waren, sie hätten aber alles voll im Griff gehabt. Insbesondere der betroffene Bereich sei sehr schnell abgesperrt gewesen. «Manche Leute haben schon Angst gekriegt», sagte seine Begleiterin Nadine Leuthner. Angesichts der Besuchermassen seien das aber Einzelfälle gewesen.
Der Park sei schnell und geordnet geräumt worden, hieß es von dem Familienunternehmen. Die Übernachtungsgäste konnten demnach zeitnah in die Hotels zurückkehren. Über die Höhe des Schadens machte dar Europa-Park zunächst keine Angaben. Auch die Ursache für das Feuer war zunächst nicht bekannt. Ermittler der Kriminalpolizei waren demnach aber bereits am Abend vor Ort.
Bereits am Dienstag will der Park nun wieder öffnen. Die Bereiche um den Brandort werden aber sehr wahrscheinlich nicht zugänglich sein, sagte eine Sprecherin. Welche das genau sein werden, war zunächst unklar. Der Europa-Park ist Deutschlands größter Freizeitpark. Im vergangenen Jahr waren mehr als sechs Millionen Menschen in die Anlage mit Achterbahnen und anderen Attraktionen im Ortenaukreis nahe der deutsch-französischen Grenze gekommen – das war ein Rekord.
Am 26. Mai 2018 hatte es dort schon einmal einen Großbrand gegeben: Die Themenbereiche Skandinavien und Holland waren größtenteils den Flammen zum Opfer gefallen. Zerstört wurden Restaurants, Geschäfte und das Fahrgeschäft «Piraten in Batavia». Das Feuer war laut Staatsanwaltschaft durch einen technischen Defekt entstanden und hatte Millionenschäden verursacht.
Dabei wurden sieben Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr leicht verletzt. Rund 500 Frauen und Männer waren an dem Einsatz beteiligt. An dem Tag waren rund 25.000 Besucher in dem Freizeitpark. Mehr als zwei Jahre später wurde «Piraten in Batavia» wiedereröffnet.
Erst Anfang dieses Monats hatte es im Freizeitpark Karls Erlebnis-Dorf nahe Berlin gebrannt. Mehrere Gebäude auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern im brandenburgischen Elstal standen in Flammen. Zehn Menschen wurden verletzt, laut Feuerwehr entstand ein Sachschaden im «sechsstelligen Bereich». Der Betrieb des Freizeitparks wurde am Folgetag wieder aufgenommen.