Brienzer Bevölkerung darf ab Montag wieder ins Dorf
Das von einem Schuttstrom nur knapp verfehlte Schweizer Dorf Brienz darf wieder betreten werden. Die rund 80 Einwohner dürfen ab kommender Woche zunächst stundenweise wieder in den Ort, wie die zuständige Gemeinde Albula am Donnerstag mitteilte. Weil noch unklar ist, wie stabil die Lage nach der massiven Rutschung am Hang ist, kann aber vorerst noch niemand in Brienz übernachten. Messgeräte wurden inzwischen installiert. Der Schuttkegel bleibt abgesperrt. Wegen eines Rohrbruchs fehlt in Brienz derzeit Trinkwasser. Der Bruch habe jedoch keinen Zusammenhang mit dem Schuttstrom, so die Gemeinde.
Von dem Berg oberhalb des Dorfes war in der Nacht zum 16. Juni eine riesige Fläche abgerutscht. Nach Schätzungen bewegten sich deutlich mehr als eine Million Kubikmeter Geröll und Gestein Richtung Dorf. Die Behörden hatten seit Wochen damit gerechnet und das Dorf deshalb vorher geräumt. Der teils meterhohe Schuttstrom verschüttete eine Straße und Wiesen, kam aber wenige Meter vor einem alten Schulgebäude zum Stillstand.
Brienz liegt auf rund 1100 Metern Höhe in Kanton Graubünden. Anders als in anderen Regionen hatte der Klimawandel keinen Einfluss auf diesen Rutsch. «Das Dorf ist seit Menschengedenken in Bewegung», schreibt die Gemeinde auf ihrer Webseite. «Die gesamte Terrasse rutscht vermutlich seit der letzten Eiszeit talwärts.»