Energie

Bürgermeister von Feldberg plädiert für Windräder

Politisch sind sie gewollt, in der Praxis scheitern Pläne für Windräder häufig wegen Anwohnerprotesten oder am Naturschutz. Eignet sich dafür aber der Feldberg? Der Bürgermeister meint ja.

Der Bürgermeister der Gemeinde Feldberg im Schwarzwald hält den 1493 Meter hohen Feldberggipfel für einen geeigneten Standort für Windräder. «Das hätte eine große Symbolwirkung und würde zeigen, dass man es mit der Energiewende ernst meint», sagte Johannes Albrecht der «Badischen Zeitung» (Mittwoch). Der Feldberg habe aufgrund seiner Höhe eine optimale Windhöffigkeit. Die Windhöffigkeit beschreibt das Vorkommen beziehungsweise das Ertragspotenzial eines bestimmten Gebietes in Bezug auf den dort wehenden Wind. Albrecht war für weitere Fragen zunächst nicht erreichbar.

Untersuchungen hätten ergeben, dass zwei bis drei Windräder am Gipfel ähnlich viel Strom erzeugen würden wie 15 in der niedrigeren Umgebung, sagte Albrecht dem Blatt. «Bevor man die ganze Region verspargelt, errichtet man doch lieber einige wenige Windräder an exponierten Flächen wie dem Feldberg.» So könnte das gesamte Skigebiet mit grünem Strom versorgt werden. Da der Gipfel nicht bewaldet sei, müsste man auch keine Wälder roden. Wegen der hohen Windgeschwindigkeiten könnten die Windräder zudem kleiner sein.

Im laufenden Jahr will die grün-schwarze Landesregierung 100 neue Windräder im Südwesten errichten. Nach jüngsten Angaben des Umweltministeriums sind im vergangenen Jahr lediglich 16 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 62 Megawatt gebaut worden. Ursprünglich hatte Grün-Schwarz im Koalitionsvertrag als Ziel vereinbart, bis 2026 die Voraussetzungen für den Bau von 1000 neuen Windrädern im Land zu schaffen. Dieses Ziel wurde aber wieder einkassiert.

Der Feldberg ist der höchste deutsche Berg außerhalb der Alpen und gehört zu den beliebtesten Ausflugs- und Wandergebieten des Schwarzwaldes. Zugleich ist der Feldberg das größte Skigebiet des Landes und Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen. Deswegen wurde er bereits 1937 unter Naturschutz gestellt.