Es ist eine alte Tradition: Mit großen Funkenfeuern nehmen die Menschen am Bodensee symbolisch Abschied vom Winter. Der Brauch wird traditionell jedes Jahr am Samstag und Sonntag nach Aschermittwoch zelebriert und markiert auch den Schlusspunkt der Fastnacht.
Sogenannte Feuerzünfte tragen dafür Paletten, alte Weihnachtsbäume, Holz, Reisig und Baumschnitt zusammen, um sie kunstvoll zu einem meterhohen Haufen zu schichten und abbrennen zu lassen. Ganz oben thront in der Regel eine Strohpuppe, die «Funkenhexe» genannt wird und den Winter symbolisieren soll. «Die gehört dazu», sagte ein Funken-Organisator aus Meersburg. In der Bodensee-Stadt etwa laden die Funkenbuben zu dem Spektakel ein, das dort samstags veranstaltet wird. Bis zu 250 Menschen seien regelmäßig als Zuschauer dabei.
Gefeiert wird der Brauch vor allem im schwäbisch-alemannischen Raum. Funkenfeuer brennen etwa in Oberschwaben, dem Allgäu und im Schwarzwald. Im nahen österreichischen Vorarlberg gehört der Funkensonntag seit einigen Jahren sogar zum Immateriellen Kulturerbe.
Die Wurzeln des Brauches liegen in einem heidnischen Kult zur Vertreibung des Winters. Außerdem wird er Fruchtbarkeitsriten und keltischen Brandopfern zugeschrieben.