Streusalz

Der Winter kommt - haben die Streudienste genug auf Lager?

Schnee und Eis sind wieder im Anmarsch, wenn auch zunächst nur kurz. Das passt. Denn die Salzlager sind voll, der Winterdienst ist bereit. Beim Streuen ist auch moderne Technik im Spiel.

Es wird kälter, es ist wieder Schnee angesagt und der späte Herbst wird zunehmend biestig. Für die Umstellung auf Schnee und Eis stehen die Streudienste überall im Land bereit, wie die Verantwortlichen mitteilen. «Wir sind startklar für den Winterdienst», sagte Christine Baur-Fewson, die Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest. Für die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen gibt das Verkehrsministerium grünes Licht. «Die Straßenmeistereien sind gut auf den Winter vorbereitet», vermeldet die Landesbehörde. 

In den kommenden Herbsttagen werden in Baden-Württemberg Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet. Auf dem Feldberg und der Schwäbischen Alb könnte es demnächst ein wenig Schnee geben. Für Skifahren dürfte es nicht reichen, nicht zuletzt, weil die Böden noch warm sind. Die Temperaturen bewegen sich in der Nacht in den Hochlagen knapp unter null Grad, auch Glatteis ist möglich. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) appelliert: «Vor allem, wenn Glätte droht, ist es wichtig, vorausschauend und mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren.»

Durch die 15 Autobahnmeistereien im Südwesten werden rund 1.050 Kilometer Autobahnen mit Zu- und Abfahrten, mit Parkplätzen und Rastanlagen betreut. Nach Angaben der Gesellschaft können dafür rund 100 Streu- und Räumfahrzeuge eingesetzt werden, die Lager sind mit 40.000 Tonnen Salz und 2.000.000 Liter Sole, also Flüssigsalz, befüllt. Weitere 160.000 Tonnen lagern bei den 87 Straßenmeistereien in Baden-Württemberg. Sie kümmern sich um das rund 26.000 Kilometer lange Straßennetz aus Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. 

Moderne Technik für die Streudienste 

Außerdem nutzen die Streufahrzeuge verschiedene Techniken, um möglichst wenig Salz zu streuen: Moderne Wagen können etwa die Temperatur und die Feuchtigkeit der Straßenoberfläche während der Fahrt messen und die Menge an ausgebrachtem Salz automatisch anpassen. Flüssigsalz kann gleichmäßiger gesprüht werden, es verteilt sich besser auf der Fahrbahn und bleibt länger liegen als unverdünntes Streusalz. Pro Quadratmeter seien so nur etwa 15 Gramm Salz – etwa 3 Teelöffel – notwendig, hieß es. 

Dennoch appelliert Baur-Fewson, extreme Wetterbedingungen wie Blitzeis unbedingt im Blick zu haben. «Passen Sie Ihre Fahrweise an die herrschenden Witterungs- und Verkehrsbedingungen an», warnt sie. Der Abstand zu den Winterdienstfahrzeugen sei wichtig, Winterreifen und die Rettungsgasse bei Staus ebenfalls. «Diese wird nicht nur von Polizei und Rettungsdienst benötigt», sagte die Direktorin. «Sie ermöglicht auch den ungehinderten Einsatz der Winterdienstfahrzeuge.» 

Die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest plant, baut und betreibt mit rund 1.000 Beschäftigten etwa 1.050 Autobahnkilometer.