Nach mehreren Kundgebungen und Demonstrationszügen gegen rechts mit Zehntausenden von Teilnehmern in den vergangenen Tagen steht Baden-Württemberg ein weiteres Protestwochenende bevor. Die größten Veranstaltungen werden am Samstag in Stuttgart (14.00 Uhr) und Mannheim (16.00) erwartet, auch in Tübingen (14.00) und Singen (10.00) dürften nach den Erfahrungen früherer Kundgebungen mehrere Tausend Menschen zusammenkommen.
Demonstrationen sind am Samstag auch in Ravensburg (15.00), Biberach (15.00) und Sigmaringen (10.00) geplant. Am selben Vormittag beginnt auch eine Kundgebung in Leutkirch im Allgäu. Für Sonntag ist ein Protest in Ludwigsburg (15.00) angekündigt.
Auslöser für die bundesweiten Proteste sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von radikalen Rechten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
Daraufhin hatten am vergangenen Wochenende im Südwesten nach Zählungen von Polizei und Veranstaltern mindestens 110.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie demonstriert. Am Mittwochabend versammelten sich in Konstanz nach Angaben der Polizei rund 14.000 Menschen und protestierten gegen Rechtsextremismus.