Die massiven Regenfälle in Teilen Baden-Württembergs sind im Grundwasser messbar und werden nach Einschätzung von Fachleuten für weitere Anstiege in den kommenden Tagen sorgen. Im Verlauf des hydrologischen Sommerhalbjahres (Mai bis Oktober) sei jedoch zu erwarten, dass sich weniger Grundwasser neu bildet und die Grundwasserstände zurückgehen, heißt es im aktuellen Bericht «Grundwasserstände und Quellschüttungen» der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) vom Dienstag. Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung gebe es momentan nicht.
Seit etwa Mitte November sei die Ausgangssituation für die Grundwasserneubildung optimal, hieß es weiter. «Die Böden sind wassergesättigt und ermöglichen nach wie vor die Sickerungen in das Grundwasser.» Die Grundwasserneubildung habe im nassen Mai 2024 die langjährigen Erfahrungswerte übertroffen. Die Grundwasserverhältnisse hätten auf überdurchschnittlichem Niveau geschwankt und bei jeder dritten Messstelle ein hohes Niveau erreicht. Die bisherigen Monatshöchstwerte wurden den Angaben nach an 11 von 71 Messstellen überschritten. Im Jahresvergleich bewegten sich mehr als 80 Prozent der Messstellen auf höherem Niveau als im Mai 2023, teilte die Karlsruher Behörde mit.
Die LUBW setzt die aktuelle Situation in Bezug zur bisherigen Entwicklung und erstellt Prognosen. Dabei werden verschiedene Faktoren herangezogen wie die Bodenfeuchte, meteorologische Daten (Temperatur und Niederschläge), historische Extremwerte, der bisherige saisonale gewässerkundliche Jahresverlauf der Messstellen mit statistischen Trendbetrachtungen und Vergleichen, Grundwasserneubildung und Klimaprojektionen.