Polizeieinsatz

Faeser: Harter Schlag gegen die Schleuserkriminalität

In sechs Bundesländern durchsuchen fast 1200 Einsatzkräfte zahlreiche Wohnungen und nehmen Verdächtige fest. Eine Tätergruppe soll viele Nicht-EU-Bürger nach Deutschland geschleust haben.

Bei einem Schlag gegen eine Schleuserbande wegen des Verdachts der illegalen Anwerbung von Arbeitskräften aus der Republik Moldau und Georgien haben Bundespolizei und Zoll mehr als 40 Objekte durchsucht. Der Bundespolizeidirektion Koblenz zufolge lagen die Schwerpunkte in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg, daneben gab es Durchsuchungen in Bayern, Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. «Es wurden zahlreiche Personen angetroffen und vorläufig festgenommen, da bei ihnen der Verdacht des unerlaubten Aufenthaltes besteht», teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Dienstag mit.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach von einem «harten Schlag» gegen die internationale Schleuserkriminalität. «Unsere Strategie gegen die Schleuserbanden ist weiterhin: hoher Ermittlungsdruck und konsequentes Durchgreifen. Diese harte Gangart werden wir fortsetzen», teilte die SPD-Politikerin mit.

Eine Tätergruppe aus der Vorderpfalz steht demnach im Verdacht, über ein Netz aus Personalvermittlungsfirmen viele Nicht-EU-Bürger angeworben und unter Verwendung gefälschter Dokumente eingeschleust zu haben. Die Männer und Frauen sollen an Firmen etwa in den Bereichen Logistik und Abfallwirtschaft weitervermittelt worden sein.

Die Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern und der Urkundenfälschung richten sich demnach zurzeit gegen 23 Beschuldigte. An den Durchsuchungen von Wohnungen und Geschäftsräumen sowie von Unterkünften seien 1169 Einsatzkräfte beteiligt gewesen, hieß es. Dabei seien etwa Firmenunterlagen, Laptops, Smartphones und gefälschte Ausweisdokumente sichergestellt worden. In Neustadt an der Weinstraße seien zudem Betäubungsmittel in nicht geringer Menge sowie eine Langwaffe gefunden worden.

Die Maßnahmen wurden den Angaben zufolge von der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt/Main und vom Hauptzollamt Saarbrücken koordiniert.