Landeskriminalamt

Geldautomaten-Sprenger auf Rekordjagd - 39 Fälle in 2023

Wenn ihr Job erledigt ist, bleibt ein Trümmerfeld aus Scherben und Schrott zurück: Immer häufiger werden Geldautomaten in die Luft gejagt. Baden-Württemberg dürfte bald einen Rekordwert erreichen.

Geldautomaten-Sprenger auf Rekordjagd - 39 Fälle in 2023

In Baden-Württemberg werden Kriminelle in diesem Jahr sehr wahrscheinlich so viele Geldautomaten in die Luft gejagt haben wie nie zuvor. Bislang wurden seit der Jahreswende bereits 39 Geräte mit teils brachialer Gewalt zerstört (Stand 20.11.), wie das Landeskriminalamt (LKA) am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Das sind bereits 5 mehr als im vergangenen Jahr und nur 2 weniger als im gesamten bisherigen Rekordjahr 2020 registriert wurden. Allein im vergangenen Jahr erbeuteten die sehr oft aus den Niederlanden kommenden Räuber rund 1,9 Millionen Euro, der Schaden an den Gebäuden und Automaten ist noch deutlich höher.

Das Sprengen von Geldautomaten habe seit einigen Jahren den «klassischen» Banküberfall nahezu abgelöst, sagte LKA-Präsident Andreas Stenger. Für die modernen Panzerknacker ist der Beutezug trotz des gewaltigen Risikos durch den Sprengsatz eine sichere Angelegenheit: Die Aufklärungsquote für das Jahr 2022 liegt laut dem Innenministerium bei 15 Prozent.

In den vergangenen Wochen hatten Sprengungen in Esslingen und in Riedlingen, in einem Lebensmittelmarkt im Ortenaukreis sowie gleich zwei Mal in Lahr für Aufsehen gesorgt. Schlagzeilen machte zudem ein mutmaßlicher Sprenger, der vor rund eineinhalb Wochen mit seinem Fluchtwagen auf der Autobahn 6 bei Heilbronn als Geisterfahrer frontal gegen einen Transporter prallte. Er sowie zwei weitere Männer wurden schwer verletzt worden. Zuvor soll der Mann nach LKA-Angaben gemeinsam mit zwei Kumpanen einen Geldautomaten in Wiernsheim (Enzkreis) gesprengt haben. Im Fluchtwagen fand die Polizei 40.000 Euro Bargeld aus dem explodierten Automaten sowie Sprengstoff.