Urteil

Haftstrafen für Männer nach Entführung von Unternehmer

Zwei Männer, die einen verschuldeten Familienvater aus Schwäbisch Hall Hunderte von Kilometern bis nach Brandenburg verschleppt und gequält haben, sind zu Haftstrafen verurteilt worden. Wegen erpresserischen Menschenraubs und weiterer Vorwürfe verurteilte sie das Landgericht Heilbronn am Dienstag zu fünfeinhalb und siebeneinhalb Jahren Haft. Ein Gehilfe erhielt eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.

Die Männer sollen den Unternehmer im vergangenen März in Schwäbisch Hall in seiner Wohnung überfallen, nach Brandenburg verschleppt und gequält haben, um Geld von dem Bauunternehmer zu erpressen. Schließlich wurden sie von der Polizei überwältigt. Der Komplize hatte nach Überzeugung des Gerichts unter anderem Botengänge übernommen. Der 29 Jahre alte Hauptangeklagte, ein deutscher Subunternehmer des Opfers, und sein 27 Jahre alter Komplize aus Montenegro hatten die Tat bereits vor dem Auftakt und zum Prozessbeginn im November eingeräumt und das Opfer erfolglos um Entschuldigung gebeten.

Der Fall hatte auch wegen seiner Brutalität für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Männer hatten ihr Opfer unter anderem mit Faustschlägen, einer Softairpistole und einer Bohrmaschine gequält. Das SEK griff ein, als der Hauptangeklagte dem Unternehmer im Versteck in Schönwalde-Glien im brandenburgischen Havelland zweimal ins Bein schoss.