Buntes

Heidelberger Künstlerin baut große Kunstwerke in Miniformat

Sie sehen fast so aus wie das Original - nur 87-mal kleiner. Hinter diesen besonderen Nachahmungen berühmter Kunstwerke steckt eine Heidelbergerin.

Heidelberger Künstlerin baut große Kunstwerke in Miniformat

Ob Leonardo da Vincis «Abendmahl» oder Edward Hoppers «Nachtschwärmer»: Die Heidelberger Künstlerin Susanne Ochs hat Kunstwerke bedeutender Maler im Maßstab 1:87 dreidimensional nachempfunden und in einer Makrofotografie in Szene gesetzt.

Über 20 fotografische Stillleben mit den dazugehörigen 3D-Schaukästen zeigt Ochs bis 22. Dezember in der Ausstellung «Die Mini-Masters» in ihrer Galerie «SO mini!». Die Gemälde hat sie mit Figuren aus dem Modelleisenbahn-Zubehör nachgestellt. 1:87 ist dort das gängige Maß - die Nachbildungen sind 87-mal kleiner als die Originale.

Ihren Streifzug durch die Kunstgeschichte mit Werken von Michelangelo, Monet, Picasso und anderen großen Malern versteht Ochs als spielerische Beschäftigung mit großer Kunst im Kleinen. «Ich möchte Anreiz schaffen, sich mit diesen rebellischen, genialen und prägenden Persönlichkeiten und ihrer Kunst zu befassen», sagte sie. Mehrere Medien hatten zuvor über die Ausstellung berichtet.

Die Abbildung vom Großen ins Kleine ist dabei keine neue Idee. Schon im 15. Jahrhundert schuf Properzia de' Rossi Skulpturen aus Steinobstkernen. David Levinthal fotografierte für «Hitler Moves East» Miniaturfiguren in künstlichen Kriegssettings. Der Bildhauer Willard Wigan ist bekannt für seine mikroskopischen Skulpturen «World's Tiniest Masterpieces» in einem Nadelöhr oder auf einem Stecknadelkopf. In Deutschland brachte Bernd Schloemer 2012 seine «Colognies» heraus, für die er kleine Figuren in allen möglichen und auch unmöglichen Alltagssituationen in Köln fotografiert hatte.

Susanne Ochs sieht sich als Vorreiterin des Genres in Deutschland. Ihre Fotos seien nicht als einzelnes Kunstwerk zu verstehen. Das gemeinsame Wirken mit den Modellkästen stehe im Vordergrund ihrer Kunst. «Ich muss es fühlen», beschreibt sie den Ursprung der Ideen.