Prozess

Heilbronner Raserprozess nähert sich dem Ende

Mitten in Heilbronn tritt ein junger Autofahrer aufs Gaspedal und rast über die Straße. Es kommt zum tödlichen Crash. Aber war es fahrlässig oder vielleicht sogar Mord?

Sieben Monate nach dem Prozessbeginn steht der sogenannte Heilbronner Raserprozess um einen tödlichen Autounfall kurz vor dem Ende der Beweisaufnahme. Bei der Verhandlung am Montag (9.00 Uhr) vor dem Landgericht könnten die Plädoyers der Staatsanwaltschaft, der Nebenkläger und der Verteidigung beginnen. Diese dürften sich über mindestens zwei Tage hinziehen. Unklar ist daher, wann ein Urteil gesprochen wird. 

Der angeklagte 21-Jährige soll im Februar vergangenen Jahres mitten in der Heilbronner Innenstadt so stark auf das Gaspedal getreten haben, dass er die Kontrolle über seinen 300 PS starken Sportwagen verlor. In der Tempo-40-Zone raste er mit rund 100 Stundenkilometern in das Auto eines 42-Jährigen, als dieser mit seiner Familie aus einer Ausfahrt fahren wollte. Der Mann starb in den Trümmern seines Wagens, seine Frau wurde schwer, die beiden Kinder leicht verletzt. Auch der Angeklagte und seine Beifahrerin erlitten leichte Verletzungen.

Die Staatsanwaltschaft geht von Totschlag und dreifachem versuchten Totschlag aus. 
Die Kammer hat die Anklageerhebung aber verschärft. Sie will nach Angaben des Richters prüfen, ob auch ein Mordvorwurf infrage kommen könnte. Umstritten ist auch weiterhin, ob der Angeklagte nach Jugendstrafrecht verurteilt werden sollte.