Der Wald bei einer kleinen Stadt im Alb-Donau-Kreis hat zurzeit besonderen Besuch: Riesige Schwärme von Bergfinken fliegen über die Bäume und vespern Bucheckern bei Schelklingen. «Das ist im Vogelbereich definitiv etwas Außergewöhnliches», sagte Daniel Nägele, stellvertretender Leiter des Forstbezirks Ulmer Alb, am Dienstag. Die Förster schätzen demnach, dass zwischen 100.000 und einer Million Bergfinken derzeit dort überwintern. Zuvor hatte der SWR berichtet.
Im Sommer leben die Vögel in Skandinavien, im Winter ziehen sie in den Süden. «Sie sind scheinbar bei uns hängengeblieben», sagte Nägele. In dem Ausmaß wie jetzt sei das bisher nicht passiert, meinte der stellvertretende Forstbezirksleiter. Die Bergfinken seien willkommene Gäste. «Es freut uns, weil das aus unserer Sicht zeigt, dass unsere Wälder attraktiv für Zugvögel sind.» Die Förster vermuten demnach, dass der Aufenthalt der Tiere am guten Nahrungsangebot liegt, und daran, dass es diesen Winter etwas wärmer ist als sonst. Die Vögel lassen sich die Bucheckern schmecken, von denen es derzeit viele im Wald gebe.
Schon seit Mitte Dezember halten sich die Bergfinken laut Nägele in der Region Schelklingen auf. Zu sehen sind die Tiere in der Dämmerung morgens und abends, wenn sie zwischen ihrem Schlaf- und Futterplatz wechseln. Bald werde es sie aber wieder Richtung Norden ziehen, schätzte Nägele.