Fußball

«Klares Signal»: Bayer schöpft Mut für Titelverteidigung

Déjà-vu im Supercup: Bayer Leverkusen gewinnt schon wieder ein Spiel auf typische Art. Diesmal gelingt das Comeback sogar in Unterzahl. Was heißt das für die kommende Saison?

Xabi Alonso ließ sich nicht locken. «Wir sind nicht dumm», entgegnete der Trainer von Bayer Leverkusen auf die Frage, ob sein Team nach dem Sieg im Supercup gegen den VfB Stuttgart eine weitere Spielzeit ohne Niederlage bestreiten könne. «Was in der letzten Saison passiert ist, ist weg», sagte der Spanier im Sky-Interview. «Das war unglaublich. Wir müssen uns auf die nächsten Herausforderungen konzentrieren.» 

Im ersten Pflichtspiel 2024/25 hatte der Double-Gewinner, der am Freitag auswärts bei Borussia Mönchengladbach die Saison der Fußball-Bundesliga eröffnen wird, wieder die Qualitäten gezeigt, an denen in der vergangenen Spielzeit die Konkurrenten verzweifelt waren. Der VfB führte bis kurz vor Schluss mit 2:1 - dann erzwang Patrik Schick mit seinem Ausgleichstreffer das Elfmeterschießen, in dem Lukas Hradecky gegen Frans Krätzig hielt und Stuttgarts Silas verschoss. Bayer gewann mit 4:3 (2:2, 1:1).

«Das ist auf jeden Fall ein klares Signal an die anderen Mannschaften, dass wir wieder dabei sein wollen. Auch für uns. Dass wir diesen Hunger nicht verloren haben», befand Keeper Hradecky. 

Dass Leverkusen diese Energieleistung nach der Roten Karte für Neuzugang Martin Terrier (37.) gelang, erhöhte die Vorfreude von Sportchef Simon Rolfes auf die neue Saison. «Das Adrenalin ist zurück», schwärmte er. «Es war wichtig, diese Energie wieder zu spüren. Das gibt uns Schwung für die nächsten Spiele. Dass wir bereit sind, unter Druck zu performen.»

Abwehrchef Jonathan Tah stand diesmal zwar nicht in der Startelf, wurde aber kurz vor der Halbzeitpause eingewechselt. Ob aus dem angedachten Wechsel des Nationalverteidigers zum FC Bayern noch etwas wird, ist fraglich. «Er ist ein wichtiger Bestandteil und emotional sehr verbunden mit den Mitspielern und den Fans», kommentierte Rolfes das Dauerthema der vergangenen Wochen. «Es gibt nichts Neues und nichts, was mich daran zweifeln lässt, dass Jonathan bei uns bleibt.»