Krebspest in der Brugga: Erreger hat Sperren überwunden
Der Erreger der Krebspest im Gewässer der Brugga im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat extra eingerichtete Krebssperren überwunden. Deshalb bleibe das Betretungsverbot der gesamten Brugga sowie deren Nebenarme bis Ende des Jahres bestehen, teilte das Regierungspräsidium Freiburg mit. «Die Seuche gefährdet den geschützten und sehr seltenen Dohlenkrebs», heißt es in einer Mitteilung. Für den Menschen sei die Seuche ungefährlich.
Krebssperren sind laut dem Regierungspräsidium Freiburg Barrieren, welche die Ausbreitung von Krebsen verhindern sollen. Durch die vertikale Vorrichtung aus glattem Material bilde sich ein Wasserfall, der verhindere, dass Krebse aufwärts wanderten.
Als Grund für das Überwinden der Sperren sieht das Präsidium Menschen. Die Seuche kann über kontaminiertes Wasser übertragen werden. Hierzu reichen schon Wassertropfen an Gummistiefeln, Kescher oder im Hundefell. Angeln und andere Aktivitäten im Gewässer und dessen Nebenarmen bleibt deshalb verboten. Mithilfe der trockengelegten Verbindungsgewässer konnte bislang verhindert werden, dass der Erreger auf andere Gewässer überspringt.
Die pilzähnlichen Krebspest-Erreger Aphanomyces astaci stammen den Angaben nach vom eingewanderten Kamberkrebs und gefährden den geschützten und sehr seltenen Dohlenkrebs. Für den heimischen Flusskrebs verläuft die Krankheit tödlich, wie das Regierungspräsidium mitteilte. Es gebe keine wirksame Impfung oder Behandlung.
Im März 2019 brach die Krebspest im anliegenden Krebsgraben aus und wurde in die Brugga eingeschleppt. Im vergangenen Jahr war die Dohlenkrebspopulation wieder gewachsen. Durch einen erneuten Ausbruch der Seuche sei dieser Fortschritt wieder zunichte gemacht worden, sagte Regina Biss vom Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums.