Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann rät den Bundestagswahlkämpfern von persönlichen Angriffen auf die Konkurrenten ab. «Ich rate zur Auseinandersetzung in der Sache», sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Man müsse bei allem, was man tue, immer beachten, ob es die extremen Ränder stärke oder nicht.
Zugleich müssten die Parteien auch ein klares Profil zeigen und sich voneinander unterscheiden. «Das ist eine nicht immer einfache und verantwortungsvolle Aufgabe», sagte Kretschmann. Wie tief man im Wahlkampf in die polemische Kiste fasse oder gar persönlich werde, müsse jeder selbst wissen.
In der Debatte über die Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag hatte es teils scharfe persönliche Angriffe auf den politischen Gegner gegeben. Scholz hatte etwa die FDP hart attackiert und gesagt: «In eine Regierung einzutreten, dafür braucht es die nötige sittliche Reife.» CDU-Chef Merz hatte an Scholz gerichtet gesagt: «Sie blamieren Deutschland.»
In einem Interview legte Scholz dann am Abend nach. «Fritze Merz erzählt gern Tünkram», sagte er im ZDF-«heute journal». Tünkram ist Plattdeutsch und heißt so viel wie dummes Zeug oder Unsinn. Merz verbat sich das und forderte Respekt ein.