Memmingen

Landwirt weist in Prozess Vorwurf der Tierquälerei zurück

Landwirt weist in Prozess Vorwurf der Tierquälerei zurück

Nach dem Tierschutzskandal im Allgäu ist ein weiterer Strafprozess angelaufen. Ein 67 Jahre alter Rinderhalter hat die Vorwürfe am Dienstag zu Beginn des Prozesses am Landgericht in Memmingen zurückgewiesen. Er führte aus, dass die Krankheiten der Tiere entgegen den Angaben der Staatsanwaltschaft durchaus behandelt worden seien. Gemeinsam mit dem 67-Jährigen sind in dem Verfahren auch seine 37 und 39 Jahre alten Söhne angeklagt.

Die drei Milchviehhalter sollen dafür verantwortlich sein, dass 32 kranke Rinder nicht von Tierärzten behandelt wurden. Sie sollen es in Kauf genommen haben, dass Tiere längere Zeit erhebliche Leiden hatten. Laut Anklage mussten mehrere Kühe eingeschläfert oder geschlachtet werden oder verendeten.

Der Seniorchef des Betriebes sagte zu den Vorwürfen, dass fast jeden Tag Tierärzte auf dem Hof gewesen seien. Die einzelnen Kühe seien teilweise mehrfach von Veterinären behandelt worden.

Der Bauernhof der Angeklagten liegt in Bad Grönenbach im Unterallgäu, wo vor vier Jahren der Tierschutzskandal begann. Eine Tierschutzorganisation hatte damals ein Video veröffentlicht, das Tierquälerei aus einem Großbetrieb zeigen sollte. In der Folge ermittelten die Behörden gegen mehrere Betriebe.

In einem Prozess wurden Ende 2022 bereits zwei Männer, ebenfalls Vater und Sohn, verurteilt. Der Vater erhielt in erster Instanz eine Bewährungsstrafe, während sein Sohn zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis soll. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, da beide Revision eingelegt haben. Voraussichtlich ab Oktober soll in Memmingen der größte Fall in dem Komplex verhandelt werden.