2. Fußball-Bundesliga

Last-Minute-Sieg in Ulm: Karlsruhe springt auf Platz zwei

Der Karlsruher SC hat in Ulm auf Spektakel verzichtet. Trotzdem geht es in der Zweitliga-Tabelle nach oben.

Völlig losgelöst feierte Karlsruhes Abwehrchef Marcel Franke beim Last-Minute-Sieg in Ulm seinen Kopfball ins Glück mit seinen Mannschaftskollegen und den Fans. «Ich bin sehr, sehr glücklich gewesen, als ich in der Kurve war. Das ist natürlich ein überragendes Gefühl», sagte der 31-Jährige nach dem Schlusspfiff und meinte: «Kurz vor Schluss, in der letzten Sekunde den da rein zu machen, das war gar nicht so schwer.» In einem Spiel der 2. Fußball-Bundesliga ohne Höhepunkte kamen die Gäste beim Aufsteiger SSV Ulm mit der letzten Aktion zu einem glücklichen 1:0 (0:0) und sind nun Tabellen-Zweiter. «In der zweiten Halbzeit habe ich die Ulmer klar besser gesehen», sagte KSC-Trainer Christian Eichner und meinte: «Es war ein Lucky Punch. Für die Ulmer tut es mir wirklich leid.»

Ulm-Trainer: Bitter

Der Ulmer Trainer Thomas Wörle stellte nach der 0:1 (0:0)-Niederlage im Landesderby fest: «Das ist bitter für uns. Einen Punkt hätten wir verdient.»

Für den zuletzt wegen einer Adduktorenverletzung fehlenden Franke war es der erste Saisontreffer. «Mit den Spielern und den Fans zu feiern, war ein unfassbares Gefühl. Dass wir hier drei Punkte mitnehmen und mal wieder zu Null spielen, da sind wir alle sehr glücklich.» 

Über 4000 Karlsruher Anhänger im Donaustadion waren beim Sieg der Gäste dabei. «Unfassbar», sei der Zuspruch meinte Franke. «Das gibt ’ne unfassbare Wucht, 'ne unfassbare Kraft. Das pusht dich schon.»

Für den KSC war es nach drei Unentschieden in Serie mit insgesamt neun Gegentoren wieder ein Erfolgserlebnis, das mit dem Sprung auf Platz zwei hinter Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf belohnt wurde. Es sei ein «unfassbarer Glaube drin in der Truppe», sagte Franke: «Wir wissen, was wir für eine Qualität haben. (...) Das ist der Glaube, der schon ein paar Jahre in der Mannschaft ist. Weil wir wissen, was wir können. Aber auch jeder reißt sich den Arsch auf bis zur letzten Minute.»

Dabei hatte Ulm in einem Spiel ohne Höhepunkte die lange Zeit größte Chance des Spiels, doch Philipp Maier (56.) vergab aus kurzer Distanz. In der Schlussphase drückte Karlsruhe und wurde nach einer abgefälschten Ecke durch den Kopfball-Treffer von Franke belohnt.

Ulm rutschte auf den 15. Tabellenplatz und muss am zehnten Zweitliga-Spieltag bei Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 antreten. Für Karlsruhe geht es mit einem Heimspiel gegen Hertha BSC weiter.