Männergruppen wollen mit Gewalt auf sich aufmerksam machen
Nach mehreren Schießereien in der Region Stuttgart und einem Angriff auf eine Trauergemeinde in Altbach haben die Ermittler neue Details zu den rivalisierenden Gruppen genannt. «Die Täter versuchen durch diese exzessiven Taten ihre Stellung in diesen Gruppen zu festigen oder überhaupt erst zu erreichen«, sagte der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger, am Mittwoch am Rande einer Sondersitzung des Innenausschusses im Landtag in Stuttgart. Es gehe um Anerkennung und Respekt. Die Verdächtigen seien männlich, zwischen 19 und 26 Jahren alt, viele hätten einen Migrationshintergrund.
«Das sind Männer, die sozial keine guten Prognosen haben, die im schulischen Kontext nicht erfolgreich sind und keine guten beruflichen Perspektiven haben», sagte Stenger. Man könne aber nicht von einem Bandenkrieg sprechen. «Wir haben keine organisierten Strukturen, in denen es um Machtgewinn geht. Und wir haben keine Clankriminalität, weil es keine ethnische Klammer gibt.»
Auch einen politischen Hintergrund halten die Ermittler für nicht wahrscheinlich. Zwar seien unter den Verdächtigen viele Türken kurdischer Abstammung. «Es gibt keinen Bezug zu einer Auseinandersetzung zwischen Kurden und Nationaltürken», sagte der LKA-Chef.