Bundesliga-Coach Pellegrino Matarazzo von der TSG 1899 Hoffenheim würde die Einführung einer Blauen Karte im Profifußball begrüßen. «Gibt’s eine Blaue Karte auch für Trainer? Dann könnte ich anders agieren an der Seitenlinie. Dann gibt’s keine Zügel mehr», scherzte der 46-Jährige bei einer Pressekonferenz des Bundesligisten am Freitag in Zuzenhausen. Mit Blick auf die Spieler meinte er: «Ich fände es tatsächlich gut, so eine gewisse Flexibilität zu haben. Eine Gelb-Rote Karte ist sehr hart und oft entscheidend im Spiel. Auch im Anschluss eine Sperre zu haben, ist schon eine harte Strafe.»
Der Fußball-Weltverband FIFA hat einen Medienbericht über die beschlossene Einführung einer Blauen Karte als «falsch und verfrüht» bezeichnet. «Sollten derartige Versuche durchgeführt werden, sollten sie sich auf verantwortungsvolle Tests auf niedrigeren Ebenen beschränken», teilte die FIFA am Donnerstagabend mit. Zuvor hatte die britische Zeitung «The Telegraph» berichtet, die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) hätten die testweise Einführung der neuen Blauen Karte genehmigt.
Damit soll gegen Spieler eine zehnminütige Zeitstrafe verhängt werden, wenn sie zum Beispiel durch ein minder schweres Foul eine klare Torchance verhindert haben oder Offizielle verbal attackieren. Wie das Blatt unter Berufung auf das Ifab weiter schreibt, sollen zwei Blaue Karten ebenso zu einer Roten führen wie eine Blaue und eine Gelbe. Erste Tests könnten von Sommer an durchgeführt werden, allerdings nicht in den Top-Ligen.
Matarazzo ist nach eigenen Angaben gespannt auf eine Entscheidung in der Debatte. «Aktuell habe ich eher ein gutes Gefühl dabei. Ich würde es begrüßen und werde es auch verfolgen», so der TSG-Trainer.