Auf der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mehrere Teile der bisher in Baden-Württemberg potenziell geeigneten Flächen als Standort ausgeschlossen.
Unter anderem wurden Gebiete in einem Streifen zwischen Bad Herrenalb über Pforzheim und Vaihingen an der Enz bis in die Kreise Neckar-Odenwald und Main-Tauber von den Wissenschaftlern aus dem Rennen genommen.
Teile des Kreises Konstanz und die Ecke zwischen Tuttlingen und Emmendingen sind demnach eher nicht geeignet. Das gilt auch für ein regionales Band von Münsingen und Blaubeuren bis in die Landkreise Heidenheim und Ostalb. Viele andere Regionen, etwa die Rheinebene, müssen noch genauer bewertet werden.
44 Prozent der Fläche Deutschlands noch im Rennen
Nach dem neuen Arbeitsstand der BGE kommen rund 44 Prozent der Landesfläche in Deutschland weiter grundsätzlich infrage - in der Regel, weil hier noch keine weitere Einordnung durch Experten erfolgt ist. Verglichen mit dem ersten Bericht der BGE zu den Teilgebieten aus dem September 2020 hat sich damit die Fläche um rund zehn Prozent reduziert. Die bisherigen Ergebnisse wurden auf der Internetseite der BGE als interaktive Karte veröffentlicht.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung prüft mit Sicherheitsuntersuchungen, welche Gebiete in Deutschland günstige geologische Bedingungen für die unterirdische Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen.
2020 hatte die bundeseigene Gesellschaft zunächst in einem Bericht 90 solcher Gebiete ausgewiesen, bei denen eine weitere Prüfung lohnen könnte, dies waren 54 Prozent der Fläche Deutschlands. Diese Gebiete werden nun im weiteren Verfahren auf wenige Standortregionen eingeengt.
27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Atommüll
Bei der Endlagersuche geht es um einen Ort in der Tiefe zur dauerhaften Lagerung von 27.000 Kubikmetern hochradioaktiven Mülls aus mehr als 60 Jahren Atomkraft in Deutschland. Es soll ein Ort gefunden werden, der für eine Million Jahre sicher ist, da der Müll Hunderttausende Jahre strahlt. Aufbewahrt wird er aktuell in 16 oberirdischen Zwischenlagern in verschiedenen Bundesländern.
Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass bis 2050 ein entsprechendes Endlager gefunden sein wird.