Nach Schüssen aus einem fahrenden Auto auf eine Shishabar in Plochingen (Kreis Esslingen) hat die Staatsanwaltschaft langjährige Haftstrafen für den angeklagten mutmaßlichen Schützen und seinen möglichen Komplizen gefordert. Während der Hauptangeklagte aus Sicht der Ankläger unter anderem wegen versuchten Mordes in drei Fällen und wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt werden sollte, forderte der Staatsanwalt für den angeklagten mutmaßlichen Fahrer des Wagens aus denselben Gründen eine Strafe von sieben Jahren und drei Monaten. Die Verteidigungen der beiden Männer beantragten hingegen Strafen von fünf und von drei Jahren.
Die beiden Männer - ein 23 Jahre alter Grieche und ein gleichaltriger Türke - sollen Anfang April aus einem fahrenden Auto heraus sechs Schüsse abgegeben und einen Wirt durch einen Streifschuss am Rücken getroffen und leicht verletzt haben. Der eine hat die Schüsse gestanden, der andere hat eingeräumt, das Auto gefahren zu haben. Ein Urteil soll am 7. März (11.00 Uhr) gesprochen werden.
Der Fall gehört nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft zu einer ganzen Reihe von teils blutigen Auseinandersetzungen im Rahmen einer Fehde von zwei rivalisierenden Gruppen im Großraum Stuttgart. Wiederholt wurde dabei auch auf Menschen geschossen. Vorfälle gab es unter anderem in Stuttgart-Zuffenhausen, in Asperg im Kreis Ludwigsburg und in Eislingen im Kreis Göppingen. Bislang gab es nach Angaben des Landeskriminalamtes mehr als 50 Verhaftungen. Zu Details der Serie und den Ermittlungen will sich Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag äußern.