Neue Blutuntersuchung nach Skandal um verseuchte Äcker
Nach dem Skandal um PFC-verseuchte Ackerflächen im Landkreis Rastatt und dem Stadtkreis Baden-Baden startet eine dritte Kontrolluntersuchung der Behörden. Das Blut von ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern werde dabei auf die per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) getestet, wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.
Eine zweite Untersuchungsrunde hatte bereits ergeben, dass Maßnahmen zum Verhindern von Gesundheitsschäden offenbar Wirkung zeigten. Unter anderem wurden Menschen untersucht, die vor 2014 über Trinkwasser in Kontakt mit den Stoffen gekommen waren oder aus Orten kamen, in denen der Boden und das Grundwasser belastet waren.
Die Chemikalien sind gesundheitsschädlich und in der Natur kaum abbaubar. Der Umweltskandal rund um diese Stoffe bewegt Mittelbaden seit Jahren. Es wurden nach früheren Angaben 644 Hektar Ackerfläche und teilweise auch Grundwasser durch PFC-belastete Komposte verunreinigt. Die Folge waren erhöhte PFC-Werte in Trinkwasserproben und Pflanzen. Seitdem waren unter anderem Brunnen stillgelegt und neue erschlossen worden, um so die Verunreinigung des Trinkwassers zu senken.
Es ist den Angaben zufolge nun die voraussichtlich letzte Untersuchung. «Schon die zweite Untersuchungsrunde 2020 hat gezeigt, dass die PFC-Blutkonzentrationen deutlich zurückgegangen sind», sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Er hoffe, dass die neue Blutprobe in der Region Zuspruch bekomme. In der zweiten Runde waren 249 Menschen im Landkreis Rastatt eingeladen worden.