Aus Sicht von Bundesminister Cem Özdemir sollte die Qualifikation bei der Besetzung von Spitzenpositionen den Ausschlag geben - und nicht das Parteibuch. «Wir müssen schauen: Wer kann's? Und die, die es können, dürfen den Job nicht deshalb nicht bekommen, weil sie von der falschen Partei sind», sagte der Grünen-Politiker beim politischen Aschermittwoch seiner Partei im oberschwäbischen Biberach. Dies sollte seine Partei auch zum Prinzip beim Regierungshandeln machen, so Özdemir.
Der Doppelminister, der derzeit das Landwirtschafts- und das Bildungsministerium führt, lästerte auch über die Aussicht auf künftige Bundesminister von der CSU. «Man hat bei der CSU den Eindruck, Qualifikation ist fast schon ein Hinderungsgrund, im Bund Minister zu werden», sagte Özdemir. Das merke er auch in seinem Privatleben. Wenn er mit seinem Sohn darüber diskutiere, ob der Hausaufgaben machen müsse, antworte der ihm gerne: «Papa, der Scheuer durfte in Deutschland auch Minister werden.»