«Personalchef-Killer» erhält in Frankreich lebenslange Haft
Ein als «Personalchef-Killer» bekannt gewordener Mann ist in Frankreich wegen dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht im südfranzöischen Valence befand den 48-Jährigen am Mittwoch schuldig, zwei Personalleiterinnen und eine Arbeitsamtsmitarbeiterin erschossen zu haben, berichtete die Zeitung «Le Dauphiné Liberé». Außerdem hatte der arbeitslose Ingenieur aus Lothringen versucht, einen weiteren Personaler zu erschießen.
Zu den Taten kam es im Januar 2021 binnen drei Tagen im Elsass sowie in Südfrankreich. Zu den Opfern gehörte auch die Personalchefin der Frankreich-Niederlassung des fränkischen Baustoffherstellers Knauf im elsässischen Wolfgantzen, Estelle L. Die 39 Jahre alte Mutter von zwei neun und elf Jahre alten Mädchen wollte gerade nach Hause fahren, als der Schütze sie auf dem Firmenparkplatz abpasste.
Zum Motiv hatte der Angeklagte im Prozess weitgehend geschwiegen. Die Anklageschrift macht aber deutlich, dass dieser sich an denen rächen wollte, die er für sein gescheitertes Berufsleben verantwortlich macht. Drei der vier Opfer waren an Entlassungen, von denen der Mann vor etlichen Jahren betroffen war, beteiligt. In wenigen knappen Einlassungen hatte der Angklagte anderen die Schuld zugewiesen. Vergeblich habe er sich mit seinen Problemen an Politiker und die Justiz gewandt.
Mit dem Urteil entsprach das Gericht der Forderung der Anklage. Die Verteidigung hatte darauf plädiert, ein beeinträchtigtes Urteilsvermögens des Angeklagten während der Taten zu berücksichtigen.