Prozess

Polizistin: Schuldgefühle nach Abend mit Inspekteur

Polizistin: Schuldgefühle nach Abend mit Inspekteur

Die Anzeigenerstatterin im Prozess gegen den Inspekteur der Polizei hat sich einer Sprachnachricht zufolge nach der mutmaßlichen sexuellen Nötigung selbst schwere Vorwürfe gemacht. «Keiner muss sich küssen lassen», sagte sie weinend in der Nachricht, die sie am Tag nach der Begegnung mit dem ranghöchsten Polizisten des Landes an einen Vertrauten schickte. Die Nachricht wurde am Freitag im Prozess vor dem Landgericht im Gericht abgespielt. Die Polizistin berichtet darin, dass sie nicht wisse, was sie machen solle, und dass sie Angst habe, ihren Aufstieg in den höheren Dienst vergessen zu können, wenn sie dem Inspekteur eine Abfuhr erteile. «Ich hätte einfach aufstehen sollen und nach Hause fahren», sagte sie.

Der inzwischen suspendierte Inspekteur der Polizei soll die zur Tatzeit 32 Jahre alte Polizistin in einer Nacht im November 2021 vor einer Kneipe in Stuttgart sexuell genötigt haben. Es geht in dem Verfahren um die Frage, ob der ranghöchste Polizist des Landes seine Machtstellung als Vorgesetzter missbrauchte, um die Kommissarin zu sexuellen Gefälligkeiten zu drängen. Der Fall hat in der Polizei und Politik für viel Aufregung gesorgt - und ist auch Thema eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der seit Monaten läuft.

Am 7. Juli sollen die Schlussplädoyers gehalten werden.