Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller hat seine Ämter beim VfB Stuttgart niedergelegt. Der 49-Jährige informierte die Organe des schwäbischen Fußball-Bundesligisten am Mittwoch über seinen sofortigen Rückzug, wie der VfB ohne die Angabe von Gründen dafür mitteilte. Riethmüller war auch Teil des Aufsichtsrats der AG.
«Ausschlaggebend für diese Entscheidung ist für mich weniger die Rücktrittsforderung der Cannstatter Kurve gegen das gesamte Präsidium», erklärte Riethmüller in einem über die sozialen Medien veröffentlichten Statement, «sondern vielmehr die Art der Zusammenarbeit mit dem Präsidenten und Teilen des Vereinsbeirates in den vergangenen zwei Jahren.» Beide kritisierte er in seiner Stellungnahme scharf.
Riethmüllers Rücktritt ist das nächste Kapitel im Machtkampf an der Vereinsspitze, der vor wenigen Wochen eskaliert ist. Zunächst war Präsident Claus Vogt als Aufsichtsratschef der AG abgewählt und damit ein jahrelanges Versprechen an die Mitglieder gebrochen worden, wonach der Präsident des Vereins auch immer Vorsitzender des Kontrollgremiums bleiben sollte. Es folgten öffentliche Stellungnahmen von den diversen Seiten in dem Konflikt.
Die organisierte Fanszene forderte zwischenzeitlich den Rücktritt des gesamten Präsidiums. Den Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats, der nun von Tanja Gönner angeführt wird, hatte auch der neue VfB-Investor Porsche befürwortet. Vogt hatte sich bei der Wahl zum VfB-Präsidenten Ende 2019 gegen Riethmüller durchgesetzt.