Justiz

Prozess gegen Landwirte wegen Tierquälerei verschoben

Prozess gegen Landwirte wegen Tierquälerei verschoben

Ein weiterer Prozess gegen Landwirte wegen Tierquälerei ist am Montag kurzfristig verschoben worden. Aufseiten der Angeklagten gebe es eine terminliche Verhinderung, berichtete ein Sprecher des Landgerichts Memmingen. Der Prozess soll nun am 4. Juli beginnen.

Drei weitere Landwirte sind im Rahmen der juristischen Aufarbeitung des Allgäuer Tierschutzskandals angeklagt. Sie sollen dafür verantwortlich sein, dass 32 kranke Rinder nicht von Tierärzten behandelt wurden. Dadurch sollen die Kühe unnötig gelitten haben. Mehr als die Hälfte der Tiere mussten dann geschlachtet oder eingeschläfert werden, einzelne Rinder waren bereits verendet. Den 37 bis 67 Jahre alten Männern, ein Vater und seine beiden Söhne, werden zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Ihnen drohen bis zu drei Jahre Haft.

In einem größeren Prozess wurden Ende 2022 zwei Männer, ebenfalls Vater und Sohn, verurteilt. Der Vater erhielt in erster Instanz eine Bewährungsstrafe, während sein Sohn zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis soll. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, da beide Revision eingelegt hatten.

Voraussichtlich ab Oktober soll in Memmingen der größte Fall in dem Komplex verhandelt werden. Hier sind fünf Männer und eine Frau angeklagt, es geht um 58 vernachlässigte Rinder. Vor vier Jahren waren Verstöße gegen das Tierschutzgesetz auf mehreren Höfen im Allgäu bekannt geworden, dies hatte umfassende Ermittlungen zur Folge.