Landgericht Stuttgart

Prozess gegen Polizei-Inspekteur: Plädoyers möglich

Seit knapp zwei Monaten versucht das Stuttgarter Landgericht zu klären, ob der oberste Polizeibeamte im Land eine junge Kommissarin sexuell genötigt hat. Jetzt nähert sich der Prozess langsam dem Ende, am Freitag könnten bereits die Plädoyers gehalten werden.

Prozess gegen Polizei-Inspekteur: Plädoyers möglich

Der Prozess gegen den ranghöchsten Polizisten in Baden-Württemberg wegen sexueller Nötigung nähert sich langsam dem Ende. Heute (9.15 Uhr) könnte es bereits die Plädoyers in dem Fall geben, sagte ein Gerichtssprecher. Mit einem Urteil sei aber auf keinen Fall zu rechnen. Ursprünglich hatte das Gericht Verhandlungstermine bis Mitte Juli festgelegt.

Am Vormittag sollen nach Angaben des Gerichts noch zwei Zeugen befragt werden. Es geht um sogenannte Dick-Pics, also Penis-Bilder, die der Inspekteur der Polizei bereits im Jahr 2019, also deutlich vor der mutmaßlichen Tat, an eine andere Polizistin verschickt haben soll. Die Verteidigung hat bereits angekündigt, einen Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit während der Aussagen zu stellen.

Der inzwischen suspendierte Inspekteur der Polizei soll die klagende, zur Tatzeit 32 Jahre alte Polizistin in einer Nacht im November 2021 vor einer Kneipe in Stuttgart sexuell genötigt haben. Es geht in dem Verfahren um die Frage, ob der ranghöchste Polizist des Landes seine Machtstellung als Vorgesetzter missbrauchte, um die Kommissarin zu sexuellen Gefälligkeiten zu drängen.

Der Fall hat in der Polizei und Politik für viel Aufregung gesorgt – und ist auch Thema eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der seit Monaten läuft.