Regierung und große Teile der Opposition nehmen in Baden-Württemberg einen weiteren Anlauf zu einem gemeinsam getragenen «Schulfrieden». Am Freitag (15.30 Uhr) treffen sich die Fraktionsspitzen von Grünen, CDU, SPD und FDP mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultusministerin Theresa Schopper (beide Grüne) im Neuen Schloss in Stuttgart, um über eine mögliche Bildungsallianz für Baden-Württemberg zu sprechen - also über Bildungsreformen, die auch über die Dauer einer Legislaturperiode Bestand haben sollen. Die AfD war zu den Gesprächen nicht eingeladen.
Zuletzt hatte es 2014 einen erfolglosen Anlauf für einen Schulfrieden in Baden-Württemberg gegeben. Ziel des ersten Gesprächs ist der Einladung zufolge, zentrale Themen zu identifizieren und sich auf eine mögliche Arbeitsstruktur zu verständigen.
Am Dienstag hatte Kretschmann vor überzogenen Forderungen in den Gesprächen gewarnt und auf die schwierige Finanzlage verwiesen. «Wir haben nicht irgendwelche Geldsäcke mit Milliarden, die wir bisher nicht ausgegeben, sondern gehamstert haben», sagte Kretschmann. Die Gespräche ergäben nur Sinn, wenn keine Seite mit irrealen Vorstellungen hineingehe. Er selbst sei offen und konstruktiv. «Wir haben das komplexeste Schulsystem aller Länder. Das zu reduzieren, das wäre eigentlich wichtig», sagte Kretschmann.