Tiere

Schwarzwald-Kommunen fordern vom Land Kampf gegen Wölfe

Was tun, wenn der Wolf Menschen und Nutztieren zu nahe kommt? Kommunalpolitiker aus dem Schwarzwald machen Druck und tragen die Sorgen aus der Region nach Stuttgart.

Vertreter der Landesregierung und der Fraktionen von Grünen und CDU haben zugesichert, sogenannte Problemwölfe abschießen zu lassen. Allerdings müsse das im rechtlichen Rahmen geschehen. So machte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz am Dienstag in Stuttgart deutlich, dass ein Wolf erst dann auf die Abschussliste komme, wenn er wiederholt in kurzer Zeit auf engem Raum Nutztiere reiße und zur Gefahr für Mensch und Tier werde. Genauere Kriterien nannte er nicht. 35 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus dem Südschwarzwald fordern in einer Resolution hingegen unter anderem, dass schon nach einem Übergriff auf Nutztiere ein Abschuss angeordnet werden kann.

Der Bürgermeister von Schönau im Schwarzwald, Peter Schelshorn (CDU), als Mitorganisator kündigte bei der Übergabe der Resolution an, dass es auch eine Petition geben soll. Das Thema sei in der Region vielen Menschen ein Anliegen, gerade weil es um teils kleine Herden gehe. «Bei uns haben die Kühe Namen.» Es gehe ihnen nicht darum, dass der Schwarzwald frei von Wölfen werde, sondern um ein vernünftiges Miteinander. 

Keine Wolfsrudel im Südwesten

«An die Ausrottung des Wolfs denkt dabei niemand», betonte auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Es gehe ebenso darum, die Offenhaltung der Landschaft durch oft ehrenamtlich Engagierte mit Ziegen und Schafen zu schützen, in die das Land viele Millionen Euro Fördergelder stecke. Es sei jedoch nicht im Sinne des Natur- und Artenschutzes, eine zugewanderte Art über alle anderen zu stellen, sagte der CDU-Politiker. 

Aktuell gibt es in Baden-Württemberg drei sesshafte Wölfe: zwei im Nordschwarzwald, einen im Südschwarzwald. Die einzige sesshafte Fähe, ein weiblicher Wolf, in Baden-Württemberg wurde am 17. April 2024 überfahren. Eine Rudelbildung samt Nachwuchs ist somit nach Auskunft des Umweltministeriums in diesem Jahr nicht zu erwarten.