Zwei Brüder sollen nach Einschätzung der Stuttgarter Staatsanwaltschaft für Hunderte von Menschen Dokumente wie Sprachzertifikate für Einbürgerungen gefälscht und verkauft haben. Das Landgericht in Stuttgart wird sich von Montag (9.00 Uhr) an mit den Verdachtsfällen auseinandersetzen. Die Männer im Alter von 37 und 31 Jahren sollen die Dokumente in insgesamt 561 Fällen entweder in einem Lokal in Backnang oder über eine Sprachschule in Ellwangen übergeben oder per Post versandt haben. Die Fälschungen seien bei 221 dieser Taten von den Kundinnen und Kunden auch bei Ämtern eingereicht worden, um sich einen Aufenthaltstitel zu verschaffen oder eingebürgert zu werden.
Den Brüdern wird daher neben Urkundenfälschung auch vorgeworfen, Ausländer gewerbs- und bandenmäßig eingeschleust zu haben. Nach Schätzungen der Staatsanwaltschaft haben die Brüder dadurch rund 880.000 Euro eingenommen. Mutmaßliche Komplizen würden getrennt von diesem Verfahren verfolgt, hieß es.
Seit 2008 muss jeder Zuwanderer einen Sprachtest ablegen, wenn er den deutschen Pass haben möchte. So soll er ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache nachweisen.