Es schneit und schneit: In kürzester Zeit hat der Schnee im Süden Baden-Württembergs für Unfälle und Chaos auf den Straßen gesorgt. Innerhalb weniger Stunden zählte die Polizei am Abend mehr als 200 wetterbedingte Unfälle. Die Autos und Lastwagen würden auf schneeglatten Straßen kaum vorankommen.
Auf der Autobahn 81 kam der Verkehr wegen der Schneefälle streckenweise fast zum Erliegen, wie ein Polizeisprecher in Konstanz am Bodensee berichtete.
Bei Unfällen im Schwarzwald-Baar-Kreis und in den Landkreisen Tuttlingen und Rottweil habe es mehrere Leichtverletzte gegeben, so der Sprecher weiter. In der Region wurden bis 20 Uhr mehr als 130 Unfälle gezählt. Der viele Schnee habe vor allem zu Blechschäden geführt. Angaben zur Höhe der Sachschäden gab es zunächst nicht.
Räumfahrzeuge arbeiten auf Hochtouren
Die Polizei in Freiburg registrierte mehr als 70 Unfälle in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut-Tiengen. Es gehe vor allem um Blechschäden, sagte ein Sprecher. Die Räumfahrzeuge arbeiteten auf Hochtouren.
Pünktlich zum Feierabendverkehr hätten die Schneefälle für Behinderungen gesorgt.
Auf der Autobahn 98 bei Lörrach gab es wegen des Schnees schon am frühen Abend ein Verkehrschaos, das noch bis in die Nacht andauerte, wie ein Sprecher der Polizei Freiburg mitteilte. Fahrzeuge blieben dort wegen des starken Schneefalls stecken, die Autobahn musste gesperrt werden. Laut Polizei verließen einige Menschen ihre Fahrzeuge, andere blieben dort und mussten in der Nacht versorgt werden. Die Polizei ging davon aus, dass die Sperrung bis zum Morgen anhalten könnte.
«Haben ordentlich zu tun»
In den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und im Bodenseekreis registrierte die Polizei schon am frühen Abend fast ein Dutzend Einsätze, wie ein Sprecher erklärte. Viele seien noch in Bearbeitung. «Wenn der erste Schnee fällt, herrscht immer ein bisschen Chaos», sagte der Polizeisprecher: «Wir haben ordentlich zu tun.»
Bei einem Unfall auf einem Bahnübergang in Langenargen im Bodenseekreis blieb eine Frau mit ihrem Auto auf den Gleisen hängen, wie die Polizei in Ravensburg mitteilte. Sie stieg aus dem Auto aus und ließ das Auto dort stehen. Es wurde kurz darauf von einem Zug erfasst und ungefähr 500 Meter mitgeschleift. Es wurde niemand verletzt, die Bahnstrecke war jedoch zunächst gesperrt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte wegen der starken Schneefälle eine Unwetterwarnung für die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen herausgegeben. Es ist laut (DWD) der erste richtige Wintereinbruch: Im Allgäu, dem Südschwarzwald und am Bodensee erwarten die Meteorologen die ganze Nacht Schnee. In Hochlagen seien bis zu 30 Zentimeter Neuschnee möglich, in tieferen Lagen bis zu 20 Zentimeter.