Straßburg und Kehl: Projekt kostet 40 Millionen Euro
Das ehrgeizige deutsch-französische Fernwärmeprojekt in Kehl und Straßburg wird schätzungsweise 40 Millionen Euro kosten. Davon entfallen rund 29 Millionen Euro auf die rund 4,5 Kilometer lange Rohrleitung zwischen der Grenzstadt Kehl und der elsässischen Metropole Straßburg, wie die Stadt Kehl (Ortenaukreis) am Mittwoch mitteilte. Die restlichen rund 11 Millionen Euro seien für Investitionen auf dem Areal der Badischen Stahlwerke am Kehler Hafen bestimmt. Der große Industriebetrieb soll die Abwärme liefern.
Der von der Kehler Stadtverwaltung genannte Betrag ist höher als die rund 35 Millionen Euro Gesamtkosten, die im Januar von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin genannt wurden.
Die Rohrleitung werde voraussichtlich in einem Tunnel unter dem Rhein verlegt, das sei eine besondere Herausforderung, berichtete die Stadt. Abwärme der Badischen Stahlwerke soll künftig Tausende Haushalte in Straßburg heizen. Das neue Wärmenetz soll 2027 seinen Betrieb aufnehmen. Das Verwenden von Abwärme auf beiden Seiten des Rheins gilt als ein grenzüberschreitendes Vorzeigeprojekt für den Klimaschutz und die Energiewende.
Eine gemeinsame Gesellschaft («Calorie Kehl-Strasbourg») wurde bereits im vergangenen Jahr nach französischem Recht gegründet. Auch das Land Baden-Württemberg beteiligte sich an dem Unternehmen, ebenso wie Partner aus Frankreich. Das Projekt soll hauptsächlich mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Aus einen EU-Regionalfonds kommen nach Kehler Angaben beispielsweise rund zwei Millionen Euro.
In der Region verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich in der Rheinmitte.