Bau

Stuttgarter Architekten: Siegerentwurf für Interimsbau

Stuttgarter Architekten: Siegerentwurf für Interimsbau

Trotz der starken Kritik an den geschätzten Kosten sind die Pläne für die Sanierung der Stuttgarter Oper einen großen Schritt vorangekommen. Im Wettbewerb für einen Ausweichstandort während der Sanierung hat sich eine niederländisch-Stuttgarter Koproduktion durchgesetzt. Der Vorschlag der Teams von a+r Architekten (Stuttgart) und NL Architects (Amsterdam) habe die Jury aus Fachleuten, Gemeinderats- und Landtagsmitgliedern, Kommune und Land überzeugt und sich gegen 19 andere Ideen durchgesetzt, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Im sogenannten Interim könnten während der acht- bis zehnjährigen Sanierung des historischen Littmann-Baus Staatsoper Stuttgart und Stuttgarter Ballett auftreten. Es biete außerdem Raum für Produktion, Proben, Lager, Technische Dienste und für Teile der Verwaltung der Württembergischen Staatstheater (WST). Später sollen Teile der Gebäude auf einem Areal am Kulturzentrum Wagenhallen etwa vier Kilometer vom jetzigen Staatstheater für das Kreativzentrum «Maker-City» genutzt werden.

Ab 2026 soll gebaut werden, mit Beginn der Spielzeit 2029 kann das Interim laut Stadt in Betrieb genommen werden. Die Kosten für die Interimsoper werden mit 224 Millionen Euro veranschlagt. «Das Signal ist: Jetzt geht‘s los!», sagte der baden-württembergische Kulturstaatssekretär Arne Braun (Grüne).

Über die Renovierung des über 100 Jahre alten Opernhauses im Stuttgarter Schlossgarten wird schon seit Jahren politisch diskutiert. Es muss generalsaniert werden, es platzt zudem aus allen Nähten. Darüber hinaus wird mehr Platz zum Beispiel für Proberäume benötigt, das Dach aus dem Jahr 1911 ist marode, die Bühnentechnik veraltet und die Gastronomie nicht mehr zeitgemäß.

Eine gemeinsame Projektgesellschaft der Stadt Stuttgart und des Landes soll das Gesamtprojekt planen und umsetzen. Die Kosten dafür wollen sich Land und Stadt teilen. Ob der bisherige Kostenrahmen von über einer Milliarde Euro zu halten ist, wird aber stark infrage gestellt.