Gericht

Täter von Illerkirchberg wollte sich am Landratsamt rächen

Täter von Illerkirchberg wollte sich am Landratsamt rächen

Der 27-jährige Mann, der zwei Schülerinnen in Illerkirchberg mit einem Messer attackierte, wollte nach Auffassung des Gerichts eigentlich einen Mitarbeiter des Landratsamts töten. Dies erklärte der Richter des Landgerichts Ulm am Dienstag in seiner Urteilsbegründung. Der Eritreer, der als Asylbewerber nach Deutschland gekommen war, habe geplant, am Landratsamt Rache zu nehmen. Er habe der Behörde die Schuld gegeben, sein Leben verpfuscht zu haben, weil er ohne Pass nicht nach Afrika haben reisen können, um dort eine Frau zu finden.

Der Mann wurde am Dienstag zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Landgericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Der Mann hatte im Dezember gerade mit dem Messer zum Landratsamt aufbrechen wollen, als die Mädchen an seinem Haus vorbeiliefen. Der Mann habe laut Gericht angenommen, dass es eine Straftat sei, ein Messer außerhalb des Hauses zu tragen. Daher habe er befürchtet, die Mädchen könnten ihn verraten – und dass er seine Rache nicht würde ausüben können. Eine 14-Jährige starb infolge des Angriffs, ihre 13-jährige Freundin konnte fliehen.