Umweltschützer kritisieren Laserlicht von Trumpf
Umwelt- und Naturschützer haben eine PR-Aktion des Maschinenbauers Trumpf kritisiert. Das Unternehmen aus Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) hatte in der Nacht zum Dienstag mit einer ungewöhnlichen Aktion für Aufsehen gesorgt: Ein grünes Laserlicht strahlte vom Firmengelände in den Nachthimmel.
«Diese Aktion ist vor allem wegen der Energieverschwendung und der Lichtverschmutzung problematisch», teilte der Regionalgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Stuttgart, Gerhard Pfeifer, am Dienstagnachmittag auf Anfrage mit. Es sei zumindest nicht auszuschließen, dass der Laserstrahl nachtaktive Insekten beeinträchtige. Auch Fledermäuse könnten irritiert und beeinträchtigt werden – im August seien die Tiere nachts sehr aktiv und alle Arten stünden unter strengem Naturschutz. Für Vögel dürfte der Laser laut Pfeifer dagegen zumindest im Moment nicht so problematisch sein, weil die Zugzeit erst Anfang September so richtig losgehe.
Nach Unternehmensangaben sei der Laser besonders energieeffizient. Ihn eine Stunde zu betreiben, verbrauche etwa so viel Energie wie die Fahrt mit einem durchschnittlichen Elektroauto von Stuttgart nach Karlsruhe, hieß es laut Mitteilung. «Vögel umfliegen den Laser wie eine Laterne», sagte ein Trumpf-Sprecher. Insekten würden vom Laser weniger angezogen als etwa von Scheinwerfern.
Bei dem Laserstrahl am Montag handelte es sich um einen Test für eine Aktion rund um das Jubiläum des Unternehmens, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Der Strahl habe eine Höhe von zehn Kilometern und sei bei gutem Wetter im Umkreis von 80 Kilometern zu sehen. Beim Testlauf am Montagabend mit bewölktem Nachthimmel sei er im Umkreis von etwa 30 Kilometern zu sehen gewesen. Ein Polizeisprecher berichtete am Dienstag von zahlreichen Anrufen von Bürgern, ohne genaue Zahlen zu nennen.