An den Universitätskliniken Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm ruft der Marburger Bund die Ärztinnen und Ärzte am kommenden Dienstag zum ganztägigen Warnstreik auf. Hintergrund seien drei ergebnislose Verhandlungsrunden mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), teilte die Gewerkschaft am Freitag in Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) mit.
Die Ärztinnen und Ärzte hätten die längsten Wochenarbeitszeiten und schulterten neben der hochspezialisierten Krankenversorgung auch noch Forschung und Lehre. Immer mehr reguläre Klinikarbeit werde in die Randzeiten des Tages und auf die Wochenenden verlegt, weil die Kliniken Stellen nicht ausreichend besetzten und Mehrarbeit zu ungünstigen Zeiten für sie billiger sei. «Dieser Entwicklung wollen wir wirksam Einhalt gebieten: Es geht um faire Bedingungen für Spitzenmedizin», forderte der Marburger Bund.
In den Verhandlungen mit der TdL verlangt der Marburger Bund 12,5 Prozent mehr Gehalt, bezogen auf ein Jahr, sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Die geforderte lineare Erhöhung begründete der Marburger Bund mit der Inflation und dem Ziel, den Gehaltsabstand zu anderen Krankenhausträgern aufzuholen.
Bundesweit wurde für kommenden Dienstag an 23 Universitätskliniken zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.