Er stand nur wenige Minuten auf dem Platz, stahl aber selbst den beiden Torschützen die Show. Beim 3:0 (2:0) über den SC Freiburg wurde der Dortmunder Rückkehrer Mateu Morey mit Ovationen gefeiert. Das Comeback des 23 Jahre alten Spaniers nach langer Leidenszeit ging alle Beteiligten nahe. Beim abschließenden Tanz der gesamten Mannschaft vor der mächtigen Südtribüne beorderten seine Mitspieler den erst in der 88. Minute eingewechselten Rechtsverteidiger allein in die erste Reihe.
«Mateu ist unser heimlicher Held. Er hat sich leider während der Corona-Pandemie verletzt und hat nun nahezu drei Jahre an seinem Comeback gearbeitet. Es war ein extrem langer Weg aus dem Krankenhaus zurück auf den Platz», kommentierte Trainer Edin Terzic sichtlich bewegt, «ich bin unheimlich stolz, solch einen Charakter in meiner Mannschaft zu haben.»
Erstmals nach seiner folgenschweren Knieverletzung Anfang Mai 2021 beim Pokal-Halbfinale gegen Kiel (5:0) kam Morey in einem Pflichtspiel wieder zum Einsatz. Dass er nach über vier Jahren beim BVB erstmals bei einem Heimspiel der Borussia mit Zuschauern dabei war, rundete den für ihn magischen Abend ab. Als die meisten Mitspieler bereits unter der Dusche standen, befand sich Morey noch immer auf dem Platz und schoss Selfies. «Das war mega», schwärmte Füllkrug, «ich freue mich einfach tierisch für ihn. Das vor der Südtribüne war etwas Besonderes für ihn. Ich hoffe, da kommen noch einige Einsätze dazu.»
Ähnlich euphorisch äußerte sich Sportdirektor Sebastian Kehl: «Er hat viele persönliche Krisen durchlebt. Es war schön, ihn mal wieder mit einem breiten Lächeln in der Kabine sitzen zu sehen.»
Nicht nur die Rückkehr von Mateu hob die Stimmung des einstigen BVB-Profis. Den souveränen Sieg über den Tabellensiebten aus Freiburg nach Toren von Malen (16. Minute/45.+7) und Füllkrug (87.) bewertete Kehl «als beste Leistungen seit Monaten. Das hat heute Spaß gemacht. Heute gehen die Leute glücklich nach Hause.»