Landgericht Stuttgart

Urteil nach Handgranatenwurf erwartet - Haftstrafe gefordert

Nach dem Handgranaten-Wurf auf eine Trauergemeinde wird ein Urteil erwartet. Die Tat von Altbach ist der Höhepunkt der Gewaltserie im Raum Stuttgart. Und die Arbeit des Gerichts ist nicht vorbei.

Im Prozess um einen Anschlag mit einer Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach bei Esslingen hat ein Gericht das vorerst letzte Wort. Das Landgericht Stuttgart will am Mittwoch (11.00 Uhr) ein Urteil verkünden gegen einen Mann, der die Granate im Juni im Zuge eines seit Längerem tobenden Bandenkriegs im Raum Stuttgart geworfen haben soll. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben Haftstrafen von 13 und 11 Jahren unter anderem wegen versuchten Mordes gefordert.

Der damals 23-Jährige soll die Handgranate geworfen haben, weil der Trauergemeinde zahlreiche Anhänger der verfeindeten Gruppe angehört haben sollen. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt, einige schwer. Nur durch einen glücklichen Zufall war die Granate nach Aussage der Ermittler an einem Ast abgeprallt und entfernt von der Trauergemeinde explodiert. Der angeklagte Iraner hatte mitteilen lassen, die Anklage sei zutreffend.

In einem weiteren Prozess zum Handgranaten-Anschlag wird gegen fünf Männer verhandelt, die gemeinsam mit anderen versucht haben sollen, sich an dem mutmaßlichen Werfer der Granate zu rächen. Ihnen wird unter anderem versuchter Totschlag vorgeworfen. Erhoben wurden zuletzt in diesem Fall auch weitere Anklagen. Hintergrund ist nach Ansicht der Ermittler stets die seit vielen Monaten tobende Fehde. Bislang gab es nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) 57 Verhaftungen.