Verteidigung im Boxberger «Reichsbürger»-Prozess erwartet
Im Prozess um Schüsse auf ein Spezialeinsatzkommando im badischen Boxberg plädiert nach der Staatsanwaltschaft am Montag auch die Verteidigung des angeklagten mutmaßlichen «Reichsbürgers» (10.15 Uhr). Dem 56-Jährigen wird vorgeworfen, im April vergangenen Jahres mit einem Schnellfeuergewehr auf Polizeibeamte geschossen zu haben, als diese in seiner Wohnung eine illegale Waffe beschlagnahmen wollten. Ein Beamter wurde von mehreren Geschossen ins Bein getroffen. Im Haus des Schützen fanden die Ermittler ein begehbares Waffenlager mit Gewehren, Maschinenpistolen, Tausenden Schuss Munition und Zubehör.
Die Staatsanwaltschaft hat eine lebenslange Haftstrafe wegen vierfachen versuchten Mordes gefordert und Sicherungsverwahrung beantragt. Ein Termin für ein Urteil gegen den geständigen Mann steht noch nicht fest.
«Reichsbürger» und sogenannte Selbstverwalter erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Das Bundesamt für Verfassungsschutz rechnet der Szene rund 23.000 Anhängerinnen und Anhänger zu - Tendenz steigend.