Auf der Strecke zwischen dem südbadischen Müllheim und Mulhouse im Elsass fahren zum Nachteil von Pendlern und anderen Reisenden weiter keine direkten Regionalzüge. Die französische Staatsbahn SNCF habe mitgeteilt, sie könne den Nahverkehr auf der Strecke nicht vor dem Frühjahr wieder aufnehmen. Das teilte das Landesverkehrsministerium auf eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Gabriele Rolland mit.
Eine Sprecherin der zuständigen SNCF-Direktion für den Regionalverkehr in der ostfranzösischen Region Grand Est in Reims bestätigte auf dpa-Anfrage die Informationen. Der aktuelle Fahrplan, die auch Ersatzfahrten mit Bussen umfasst, laufe bis zum 31. März. Zur Region Grand Est gehört auch das Elsass.
Schon seit Längerem fehlen der Staatsbahn des Nachbarlands Lokführer für den Verkehr nach Deutschland. Zum Ersatz sind auf der Strecke Busse unterwegs, die nach Medieninformationen aber länger für die Strecke brauchen.
Nur die die SNCF habe Schienenfahrzeuge, die zwischen Mulhouse und Müllheim verkehren könnten, berichtete das Stuttgarter Verkehrsministerium. «Diese Fahrzeuge werden ausschließlich von französischen Triebfahrzeugführern bedient.» Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio sei auf deutscher Seite Vertragspartnerin. Weder die baden-württembergische Landesregierung noch die DB Regio könnten jedoch direkt beeinflussen, wie die SNCF ihre Ressourcen plane.
Die Monate langen Ausfälle führten in der regionalen Politik bereits zu Protest. «Wir sind enttäuscht und schockiert», sagte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) im Oktober anlässlich eines Treffens der Gemeinderäte von Freiburg und Mulhouse (Mülhausen). Die Strecke sei «ein bedeutsames Symbol für eine gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit», sagte Horn damals.
Die Wiedereröffnung der Bahnstrecke 2012 galt damals als ein wichtiges Signal für die deutsch-französische Partnerschaft in der Region.